„Licht über Schatten“

– so heißt unser Spielzeitmotto.
Es beginnt mit der Spielfreude. Figuren treten ins Licht, Schatten weichen, und Geschichten werden Wirklichkeit.
Gleich die erste Premiere zeigt, was wir damit meinen: In Ganz schön schlau! nach dem Märchen der Brüder Grimm beweist eine junge Frau, wie man mit Mut, Witz und Sprache die Schatten der Macht überlistet. Unter der Regie der renommierten und pointierten Theatermacherin Alexandra Kaufmann entsteht daraus ein Stück über Selbstbehauptung und Transformation – leichtfüßig und klug zugleich.
Und weil Spielfreude immer auch Verantwortung braucht, setzen wir Zeichen: Beim Klimatag kostet jede Eintrittskarte einen Euro mehr, wir legen denselben Betrag dazu, und gemeinsam spenden wir an Bluepingu e.V. und die Igelhilfe Forchheim. Eine kleine Geste, die zeigt, wie Theater ins Handeln kommt.

Auch die zweite Premiere trägt den Gedanken: Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt – eine bitterböse Komödie, frech, grotesk, tiefschwarz. Sie zeigt menschliche Abgründe und stellt die Frage nach der Verantwortung des Wissens.
Genau diese Frage begleitet uns auch in der Re-Bilanzierung nach den Werten der Gemeinwohl-Ökonomie: Wie gehen wir mit Ressourcen um, mit Geld, mit Menschen? Gerade jetzt, wo die Welt von Kriegen, von der Gewalt in Palästina, von der Bedrohung durch autoritäre Figuren wie Trump und vom anhaltenden Krieg in der Ukraine geprägt ist, wollen wir nicht wegsehen.
Unser Motto spiegelt sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Miteinander. Unsere Workshops sind für alle buchbar – Kinder wie Erwachsene können hier Theater ausprobieren, Figuren entwickeln, Szenen erfinden. So wird Spielfreude zur eigenen Erfahrung. Gleichzeitig ermöglichen wir durch Förderungen des Lions Clubs und mit Partnern wie puppets4future, den Straßenkreuzern und der Vesperkirche auch Horten und sozial benachteiligten Gruppen den Zugang.
„Licht über Schatten“ heißt hier: Türen öffnen, Teilhabe schaffen.

Mit Der Niedergang des Hauses Usher schließlich tauchen wir in die Schattenräume der Seele. Edgar Allan Poes berühmte Erzählung wird bei uns zu einem atmenden Haus: Stoffbahnen bewegen sich wie ein lebendiger Organismus, Mauern pulsieren, Räume atmen – eine geniale Konzeption unseres Ausstatterinnen-Duos Lena Peschke und Sarah Schwerda. Angst, Wahnsinn und Befreiung werden hier zu sinnlichen Bildern, die nur das Theater wagen kann.
So verweben sich Premieren, Workshops, Kooperationen und unser eigenes Wirtschaften zu einem Ganzen. Alles trägt denselben Kern: Geschichten erzählen, die hell machen – und Räume schaffen, in denen Hoffnung sichtbar wird.
Wir sind ein Ort des Spiels und der Verantwortung. Gemeinsam mit Ihnen setzen wir auf Licht über Schatten.
